(Kiel) Der 2. KartellseÂnÂat des OberÂlanÂdesÂgerichts DüsÂselÂdorf hat am 12.11.2009 die FirÂma RossÂmann GmbH, BurgÂwedel, und deren InhabÂer Dirk RossÂmann vom VorÂwurf unbilÂliger BehinÂderung anderÂer Unternehmen (Verkauf von Waren unter EinÂstandÂspreis) freigesprochen.
Darauf verÂweist der NürnÂbergÂer SteuerÂfachanÂwalt Dr. NorÂbert GieselÂer, VizepräsiÂdent der DASV Deutsche Anwalts- und SteuerÂberÂaterÂvereÂiniÂgung für die mitÂtelÂständisÂche Wirtschaft e. V. mit Sitz in Kiel, unter HinÂweis auf das Urteil des OberÂlanÂdesÂgerichts DüsÂselÂdorf (OLG) vom 12.11.2009. Az.: VI‑2 Kart 9/08 Owi.
Das BunÂdeskartelÂlamt hatÂte dem Unternehmen und dem InhabÂer vorgeÂworÂfen, im Jahr 2005 in 267 Fällen 55 Drogerieartikel unter EinÂstandÂspreis angeÂboten zu haben. Dies stellte nach AufÂfasÂsung des BunÂdeskartelÂlamts einen VerÂstoß gegen das VerÂbot unbilÂliger BehinÂderung dar (§ 20 Absatz 4 des GesetÂzes gegen WetÂtbeÂwerbÂsÂbeschränkunÂgen). Nach dieser Vorschrift dürÂfen Unternehmen ihre MarkÂtÂmacht nicht dazu ausÂnutzen, kleine und mitÂtlere WetÂtbeÂwerÂber unbilÂlig behinÂdern. Das BunÂdeskartelÂlamt hatÂte für die BerechÂnung der EinkaufÂspreise die WerÂbekostenÂzuschüsse als allÂgeÂmeinen Rabatt angeÂseÂhen, der auf alle ProÂdukÂte eines HerÂstellers zu verteilen war. Diese BerechÂnung führte dazu, dass in besÂtimmten Fällen Waren unter EinkaufÂspreis angeÂboten worÂden wären. Das BunÂdeskartelÂlamt hatÂte zuletÂzt ein Bußgeld von 5,5 MilÂlioÂnen Euro gegen das Unternehmen und von 300.000 Euro gegen den InhabÂer beantragt.
Der 2. KartellseÂnÂat des OLG DüsÂselÂdorf hat das Unternehmen und den FirÂmeninÂhabÂer vom VorÂwurf unbilÂliger BehinÂderung freigeÂsprochen, betont Gieseler.
Das Gericht hat verneint, dass bei der FirÂma RossÂmann GmbH Waren unter EinkaufÂspreis verkauft worÂden waren. Nach ÜberzeuÂgung des SenÂats sind im konkreten Fall die WarenkostenÂzuschüsse und damit die EinÂstandÂspreise nicht wie vom BunÂdeskartelÂlamt vorgenomÂmen zu berechÂnen. Vielmehr ist der SenÂat nach der BeweisaufÂnahme davon überzeugt, dass bei der FirÂma RossÂmann WerÂbekostenÂzuschüsse in jahrzehnÂteÂlanger PraxÂis und in Absprache mit den LieferÂanÂten nicht auf das GesamtÂsorÂtiÂment, sonÂdern auf die konkret beworÂbeÂnen Waren angerechÂnet worÂden waren. Bei dieser BerechÂnung ergaben sich dann VerkaufÂspreise, die über den EinÂstandÂspreisen lagen. Der SenÂat hatÂte daher das Unternehmen und den BetrofÂfeÂnen vom VorÂwurf unbilÂliger BehinÂderung freigesprochen.
Gegen die EntscheiÂdung kann die StaatÂsanÂwaltschaft RechtsÂbeschwÂerde zum BunÂdesÂgerichtÂshof einlegen.
GieselÂer mahÂnte, das Urteil zu beachtÂen und verÂwies bei FraÂgen u. a. auch auf die DASV Deutsche Anwalts- und SteuerÂberÂaterÂvereÂiniÂgung für die mitÂtelÂständisÂche Wirtschaft e. V. – www.mittelstands-anwaelte.de
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