(Brühl) In einem Urteil vom 10.12.2008 hat der BunÂdesÂgerichtÂshof (BGH) entschÂieden, dass ein örtlichÂer ErdgasverÂsorgÂer in seinem angesÂtammten VerÂsorgungsÂgeÂbiÂet eine markÂtÂbeÂherrschende StelÂlung innehat und daher bei der GestalÂtung der EndÂverÂbraucherÂpreise der MissÂbrauchÂsaufÂsicht der KartellÂbeÂhörÂden unterÂliegt. (AZ.: KVR 2/08)
In dem ausÂgeurteilÂten Fall, so der Stuttgarter RechtÂsanÂwalt AlexanÂder Rilling von der Deutschen Anwalts- und SteuerÂberÂaterÂvereÂiniÂgung für die mitÂtelÂständisÂche Wirtschaft e. V., Brühl, hatÂte ein lokaler GasverÂsorgÂer, die Stadtwerke Uelzen GmbH in NiederÂsachÂsen, ihre Preise für die VerÂsorgung priÂvater EndÂverÂbrauchÂer mit Gas seit HerbÂst 2005 mehrfach erhöht. AufÂgrund zahlreÂichÂer BeschwÂerÂden hatÂte die niederÂsächÂsisÂche LanÂdeskartellÂbeÂhörde den SachverÂhalt geprüft und war zu dem ErgebÂnis gekomÂmen, dass die Stadtwerke missÂbräuchÂlich überÂhöhte Gaspreise gefordert hatÂte und die Stadtwerke zu einÂer RückÂerÂstatÂtung verpflichtet. Auf die BeschwÂerde der Stadtwerke Uelzen kam sodann das OberÂlanÂdesÂgericht Celle (OLG) in dem VerÂfahren zu dem ErgebÂnis, dass bei den Stadtwerken hier keine „markÂtÂbeÂherrschende StelÂlung“ vorÂliege, da sie auf dem „allÂgeÂmeinen AngeÂbotsÂmarkt“ für WärmeenÂergie tätig seien, auf dem sie mit AnbiÂetern konkurÂriÂerenÂder EnergiÂeträger wie Heizöl, Strom und FerÂnÂwärme im WetÂtbeÂwerb stünÂden. Dieser AufÂfasÂsung, so Rilling, hat der BGH jedoch nun eine Absage erteilt und das VerÂfahren an die VorinÂstanz zurückÂverÂwiesen. Zur BegrünÂdung habe der KartellÂrechtsseÂnÂat des BGH ausÂgeÂführt, dass er in FortÂsetÂzung seinÂer bishÂeriÂgen RechtÂsprechung den Markt für die VerÂsorgung von KleinkunÂden mit Erdgas als „maßgeÂblich“ anseÂhe. Einen einÂheitlichen WärmeenÂergiemarkt gebe es nicht, weil der EndÂkunde seine Heizung nicht ohne weitÂeres von Gas auf eine andere HeizenÂergie umstellen könne. Da sich die VorinÂstanz nicht mit der Frage befasst habe, ob die Stadtwerke ihre markÂtÂbeÂherrschende StelÂlung missÂbraucht haben, hat der BGH zur weitÂeren PrüÂfung an das OLG Celle zurückÂverÂwiesen, so Rilling.
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