BGH, Beschluss vom 17.11.2022, AZ VIII ZR 307/21

Aus­gabe: 10/11–2022

a) Ein inner­halb der Schon­frist des § 569 Abs. 3 Nr. 2 Satz 1 BGB erfol­gter Aus­gle­ich des Mietrück­stands beziehungsweise eine entsprechende Verpflich­tung ein­er öffentlichen Stelle hat lediglich Fol­gen für die auf § 543 Abs. 1, 2 Satz 1 Nr. 3 BGB gestützte frist­lose, nicht jedoch für eine auf­grund des­sel­ben Mietrück­stands hil­f­sweise auf § 573 Abs. 1, 2 Nr. 1 BGB gestützte ordentliche Kündi­gung (Bestä­ti­gung von Sen­at­surteil vom 13. Okto­ber 2021 — VIII ZR 91/20, NZM 2022, 49 Rn. 29 ff. mwN).
b) Diese (beschränk­te) Wirkung des Nach­hol­rechts des Mieters entspricht dem ein­deuti­gen Willen des Geset­zge­bers, so dass der an Gesetz und Recht gebun­dene Richter (Art. 20 Abs. 3 GG) diese Entschei­dung nicht auf­grund eigen­er recht­spoli­tis­ch­er Vorstel­lun­gen verän­dern und durch eine judika­tive Lösung erset­zen darf, die so im Geset­zge­bungsver­fahren (bish­er) nicht erre­ich­bar war (im Anschluss an BVer­fGE 69, 315, 372; 82, 6, 12 f.; Bestä­ti­gung von Sen­at­surteil vom 13. Okto­ber 2021 — VIII ZR 91/20, NZM 2022, 49 Rn. 87).

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